Centrum für intersektionale Diversität

Das Centrum für intersektionale Diversität (CiD) ist der Anti-Diskriminierungsbereich des Vereins der Eltern aus Kurdistan in Deutschland – Yekmal e.V. Das Centrum für intersektionale Diversität ist hervorgegangen aus verschiedenen Projekten von Yekmal, die in den vergangenen Jahren aus den Bereichen Antidiskriminierung und Empowerment tätig gewesen sind. Es ist eine zentrale Schnittstelle zu allen Bereichen und Projekten von Yekmal sowie ein Verbindungsort von Mehrfach-Diskriminierungserfahrungen unserer Zielgruppen, z.B.: Familien (Mütter und Väter), Jugendliche und deren Kinder mit Flucht und Migrationsgeschichte.


Unser Verständnis einer intersektionalen Diversität


Intersektionalität: (Schnittpunkt oder Schnittmenge) beschreibt die Überschneidungen und Gleichzeitigkeiten von verschiedenen Diskriminierungsformen gegenüber einer einzelnen Person.


Diversität (Vielfalt): Diversität zielt in der Pädagogik bspw. darauf ab, trotz aller unterschiedlichen Voraussetzungen durch die jeweiligen unterschiedlichen Positionierungen in der Gesellschaft, dem Individuum eine bestmögliche Bildung mitzugeben und Modelle des Zusammenlebens zu entwickeln, wie sie für eine vielfältige, demokratische Gesellschaft erforderlich sind.
Diversität wird in der Politik vielfach mit einem Fokus auf Minderheitenrechte und Antidiskriminierungsmaßnahmen verstanden.
Als kurdischer Elternverein ergänzen wir den Aspekt der Vielfalt um eine macht- und dominanzkritische Komponente, um damit inklusiv-demokratische Rechte für alle Menschen in unserer Gesellschaft einzufordern – und nicht nur eine exklusive Praxis von Diversität auf bestimmte privilegierte Gruppen und sozialpolitische Bereiche zu beschränken.


Die spezifische kurdische Erfahrung - intersektionale Diversitätserfahrungen einer unsichtbaren community
Die kurdische community ist divers, transnational und signifikant. Diese Vielfalt an sozialen und historisch-aktuell politischen Erfahrungen eigenen sich besonders, um Zusammenhänge von Intersektionalität sowie Diversität in Bezug auf Rassismus und Diskriminierung aufzuzeigen. Dieses Mosaikbild zeigt sich unter anderem in der Zusammensetzung der Mitarbeiter*innen-Struktur bei Yekmal e.V. sowie in der Interaktion mit den unterschiedlichen Zielgruppen der kurdischsprachigen Menschen bzw. Familien, die die Angebote von Yekmal in Anspruch nehmen.


Unter dem Dach des Centrum für intersektionale Diversität sind zurzeit zwei wichtige Projekte verortet. Diese sind:
1. Antidiskriminierungsberatung in kurdischer Sprache
2. Die Registerstelle Neukölln


Das Phänomen der Diskriminierung und Rassismus zeigt sich als Querschnittsthema in vielen Bereichen des Lebens wie Bildung, Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Kultur und Politik. Es zieht sich durch bis zu den Hindernissen bei Zugängen zu gesellschaftlichen Entscheidungs- und Partizipationsprozessen sowie bei der Einflussnahme auf Möglichkeiten der Selbstbestimmung. Diesen Umstand möchte der Verein Yekmal durch seine soziale Arbeit verändern. Im Jahr 2018 wurde das Centrum für intersektionale Diversität unter dem Dach von Yekmal gegründet. Hier finden die Themen Antikurdischer Rassismus, Antidiskriminierung, Empowerment sowie Partizipation und Teilhabe ihre Zuständigkeit. Betroffene Menschen können hier fachliche Expertise, Begleitung sowie eine professionelle Antidiskriminierungsberatung – in mehreren Sprachen wie Kurdisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch - für ihre Belange in Anspruch nehmen.


Der Antidiskriminierungsbereich von Yekmal hat vier wesentliche Säulen in seiner Arbeit gegen Rassismus und Diskriminierung:

  1. Eine community-basierte Antidiskriminierungsberatung in den kurdischen Dialekte Kurmanci, Sourani und Kirmancki (Zazaki).
  2. Das Erfassen von Diskriminierung (Monitoring & Evaluation): Alle Formen von Diskriminierung werden durch unsere Antidiskriminierungsberatung erfasst, anonym ausgewertet und jährlich als ein Bericht veröffentlicht.
  3. Empowerment-Maßnahmen für betroffene Menschen von Rassismus und anderen Diskriminierungsformen: Empowerment-Angebote von besonders vulnerablen Gruppen wie Familien, Kinder und Jugendliche zur Selbstermächtigung und Stärkung.
  4. Qualifizierungs- und Fortbildungsformate sowie weitere Angebote für Multiplikator*innen zum Thema antikurdischen Rassismus und intersektionaler Diskriminierung.
    Dabei sind folgende Diskriminierungsformen und rassistische Zuschreibungen als unsere Schwerpunktthemen zu verstehen:
    o Ethnischer Zugehörigkeit,
    o Sprache,
    o Religion,
    o Geschlecht,
    o Sexueller Orientierung,
    o Soziale Schicht / Klasse,
    o Behinderung.


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